Schaumstoffe

Modellbahner haben verschiedene Schaum­stoffe schon lange für den Gelände­bau entdeckt. Die in Platten, Blöcken oder Form­teilen erhält­lichen Schaum­stoffe lassen sich sehr gut bearbeiten, ergeben stabile Gelände­ober­flächen und sind sehr leicht.

Styropor

Styropor ist aufgeschäumtes Poly­styrol (dem Kunst­stoff der meisten Modell­bahn­bau­sätze). Es ist billig oder als übrig gebliebenes Verpackungs­material umsonst. Es gibt sehr harte, aber auch weiche und bröselige Sorten, die für den Gelände­bau weniger geeignet sind. Styropor hat ein sehr geringes Gewicht und ist mechanisch leicht zu bearbeiten (Schneiden, Sägen Raspeln). Die hierbei in Massen entstehenden Späne und Kügelchen sind statisch geladen und haften überall. Um den Haus­frieden nicht zu gefährden, sollten Sie solche Arbeiten deshalb in der Werk­statt oder im Freien ausführen.

Styropor löst sich in vielen organischen Lösungs­mitteln, die auch in manchen Kleb­stoffen enthalten sind. Deshalb kann man Styropor nicht mit Alles- oder Kontakt­klebern verkleben. Hierzu eignet sich Weiß­leim oder besser Montage­kleber.

Styrodur

Styrodur besteht wie Styropor aus Poly­styrol, ist aber dichter, feinporiger, zäher und mechanisch wesent­lich belast­barer. Es ist deshalb gegen­über Styropor mög­lichst vorzu­ziehen. Auch hier gibt es verschiedene Qualitäten, die oft, je nach Hersteller und Sorte, unterschied­lich einge­färbt sind. Styrodur wird am Bau als Wärme­dämm­material verwendet und ist vergleichsweise teuer. Von Baustellen kostenlos erhält­liche Styrodur­ab­fälle sind aber für unsere Zwecke sehr gut geeignet. Styrodur kann wie Styropor bearbeitet und geklebt werden.

Polyurthanschaum

PU-Schaum wird am Bau zum Ausschäumen von Hohl­räumen und zum Verankern von Tür­zargen und Fenstern verwendet. Der Schaum wird direkt aus Sprüh­flaschen oder Kartuschen verarbeitet. Sobald die PU-Flüssig­keit frei­gesetzt worden ist, beginnt sie aufzu­schäumen und expandiert um ein Viel­faches ihres ursprüng­lichen Volumens. Die Schaum­bildung ist kaum kontrollierbar und auch der bereits erstarrende Schaum kann später noch nach­quellen. Wandungen von Hohl­räumen können deshalb beim Ausschäumen platzen! Mit PU-Schaum können sehr schnell groß­volumige Fels­massive erstellt werden, deren Gestalt jedoch nicht vorher­sehbar ist. PU-Schaum kann gesägt und geschnitten werden, ist aber recht zäh. Verunreinigungen (auch an den Händen) sind schwer bis gar nicht entfernbar. Zum Kleben sind Alles-, Kontakt- oder Montage­kleber geeignet. Aufgrund der schwierigen Kontrollier­barkeit und der Gefahr von extremen Verschmutzungen ist PU-Schaum unseres Erachtens für den Land­schafts­bau weniger empfehlens­wert. Beim MECS haben wir jedenfalls mit diesem Werk­stoff bislang nicht gearbeitet.

Sonstige Schaumstoffe

Im Handel sind verschiedene als Schaum­gummi bezeichnete Schaum­stoffe erhält­lich. Diese Stoffe sind unseres Erachtens aufgrund ihrer Weich­heit für den Land­schafts­bau ungeeignet. Sie sind aber als Unter­lage (z. B. als vorgeformte Lok Liege) bei der Wartung oder Zurüstung von Modell­bahn­fahr­zeugen sehr empfehlens­wert. Ansonsten finden die genannten Schaum­stoffe in Form einge­färbter Flocken zur Begrünung der Land­schaft oder als Verpackung für Modell­bahn­fahr­zeuge Verwendung. Moos­gummi (wie z. B. als Tür­dichtungen bei Kfz verwendet) hat sehr gute Schall­dämm­eigen­schaften und kann in Form von Streifen als Gleis­bettung verwendet werden. Moos­gummi ist jedoch verhältnis­mäßig teuer. Als Platten oder Profil ist er in Spezial­geschäften für Kunst­stoffe und Gummi­artikel erhältlich.