Beton ist nicht grau, Holz nicht braun und Rost nicht rot! Prüfen sie diese provokative Behauptung in der Realität nach. Betrachten Sie verwitterte Betonflächen an Brückenpfeilern und Stützmauern, unbehandeltes Holz an Schuppen oder auf Flachwagen und Stahloberflächen an Schienen oder auf Schrott. Schauen Sie sich diese Oberflächen zu unterschiedlichen Tageszeiten und unter verschiedenen Lichtverhältnissen an. Und fotografieren Sie! Sie werden feststellen, dass Sie viele Farbtöne gar nicht so eindeutig definieren können. Grundsätzlich sollten Sie Ihre Farben nach dem auswählen, was sie mit Ihren Augen draußen sehen.
Sie werden feststellen, dass Betonflächen gleichzeitig in Schattierungen von ockergelb, beige, grau und bis grünlich variieren können. Oft sieht man Abdrücke der Verschalungen, rostige Streifen von korrodiertem Baustahl und weiße Kalkablagerungen. Durch Verschmutzungen erhält Beton dunkle Streifen und ist manchmal durch Flechtenbewuchs verfärbt. Unbehandeltes, verwittertes Holz ist silbergrau zuweilen mit bräunlichen und beigefarbenen Tönen, oft durchbrochen von Astlöcher und Spalten. Das gilt auch für alte Bahnschwellen. Befahrene Eisenbahnschienen sind eher gräulich-ocker, unbenutzte bräunlich. Auf Stahlschrott finden wir alle möglichen Farbschattierungen von orange über rot bis dunkelbraun.
Schauen Sie vom Vorbild ab und bald werden Ihre Brückenpfeiler nicht mehr einheitlich dunkelgrau, Ihre Flachwagendecks nicht mehr braun und Ihre Schienen nicht mehr "rostschutzrot" sein. Und: Mit etwas Übung und Experimentierfreudigkeit können Sie viele Farbeffekte mit "Weathering-Techniken" im Modell umsetzen.